"Ich Bin nicht meine Gedanken, nicht meine Emotionen, und nicht mein Körper. Ich bin das Bewusstsein, das diese Identifikationen beobachtet und durchdringt."
ROMAN ASAM
ROMAN ASAM
ABOUT
Ich wurde in einer Zeit geboren, als das Internet noch ein Fremdwort war und die Welt sich gefühlt noch ein wenig langsamer drehte. In der Schule war ich nie ein gern gesehener Gast, denn ich habe die Welt schon immer anders wahrgenommen als viele meiner Mitmenschen und passte nicht wirklich in das System, das wir Menschen hier auf Erden erschaffen haben. Das zeigte sich auch darin, dass ich insgesamt sieben verschiedene Schulen besucht.
Die beiden größten Herausforderungen meines Lebens waren für mich, loszulassen, was vergangen ist und sich nicht mehr ändern lässt, und zu akzeptieren, was im Moment geschieht – da es das ist, was ich selbst erschaffen habe. Die Frage, wer ich bin, wurde zu meiner neuen Aufgabe als heranwachsender Jugendlicher, indem ich erkannte, was ich nicht bin. Dieser Prozess war geprägt von Höhen und Tiefen, von Momenten der Freiheit und innerer Gefangenschaft. Oft verlor ich mich in den Vorstellungen, Erwartungen und Meinungen anderer darüber, was ich sein könnte oder sollte – und glaubte zeitweise sogar selbst, dieses Bild zu sein. Man könnte sagen, dass ich mich in einer Identitätskrise befand. Vermutlich war ich damit nicht allein, doch es fühlte sich so an, als wäre ich der Einzige, der nicht wusste, wer er wirklich ist.
Ich passte mich an, wurde zu dem, was andere in mir sehen wollten – bis ich eines Tages aufwachte, in den Spiegel blickte und mich selbst nicht mehr erkannte. Dieser innere Konflikt führte zu einer tiefen Verlustdepression. Ich wusste nicht mehr, wer ich war, warum ich hier bin und welchen Sinn das Leben überhaupt haben sollte. Die Jahre des Erwachsenwerdens verliefen wie in Trance, wie in einem dichten Nebel aus Unwissenheit und Selbstvergessenheit. Ich arbeitete in Jobs, die mir keinerlei Erfüllung brachten – reine Beschäftigungstherapien, die mich ablenkten und gleichzeitig immer frustrierter machten. Hoffnung auf Veränderung? Kaum noch vorhanden. Es fühlte sich an, als hätte ich mich in einem Labyrinth namens Leben verlaufen, ohne einen Ausweg zu finden.
Doch dann, als ich mich selbst – wer auch immer das war – fast aufgegeben hatte, geschah das Unvorhergesehene. Eines Tages stieß ich auf ein Buch mit dem schlichten Titel Ich Bin. Es war, als hätte mir jemand eine Fackel in die Hand gedrückt, die den düsteren Weg vor mir erleuchtete und Licht ins Dunkle brachte. Zum ersten Mal begegnete mir das Wort Gottvertrauen. Kapitel für Kapitel begann sich mein Leben zu wandeln. Die Worte berührten etwas in mir, das lange verschüttet war. Mein bisheriges Weltbild wurde erneut auf den Kopf gestellt – doch diesmal fühlte es sich richtig an. Zum ersten Mal seit Langem spürte ich eine tiefe Verbindung zu mir selbst und eine Leichtigkeit, die ich so noch nicht kannte.
Die Essenz des Buches war einfach: Die Identifikation mit dem Körper und dem Verstand ist die Ursache für menschliches Leid. Die wahre Befreiung liegt in der Erkenntnis, dass uns alle ein gemeinsames Bewusstsein verbindet. Das bloße Gefühl der Existenz ist der Schlüssel zur Freiheit. In mir geschah etwas Tiefgreifendes, ein wohltuendes inneres Erwachen. Es war, als hätte sich meine Seele daran erinnert, wer sie wirklich ist. Plötzlich fiel der Schleier des Nebels, und mein Blick auf das Leben begann sich zu klären.
In diesen Momenten der Klarheit begriff ich, dass es nicht nur um mich und mein begrenztes Selbstbild geht, sondern um uns alle – um das kollektive Bewusstsein, das durch jeden von uns lebt und atmet. Wir sind alle Teil eines großen Ganzen, eines universellen und unendlichen Bewusstseins, das das Leben auf dieser Erde formt. Diese Erkenntnis war das größte Geschenk meines Lebens. Ich habe mich selbst erkannt, meinen Weg gefunden und damit auch meinen inneren Frieden – und die Aufgabe, diese Erkenntnis mit anderen Seelen zu teilen.
Heute weiß ich, dass es nichts Erfüllenderes gibt, als anderen Menschen den Raum zu öffnen, in dem sie sich selbst begegnen können. Ich möchte das Geschenk weitergeben, das ich selbst erhalten habe – die Chance, sich zu erinnern, wer man wirklich ist, und den Mut zu finden, den eigenen Weg der Erkenntnis zu gehen.
Möge dein Leben glücklich, erfüllt und zufrieden sein. Und mögest du dich daran erinnern, dass der Weg immer in dir beginnt.
In ewiger Liebe
Roman Asam